Das Jahr neigt sich dem Ende und es war ein Familienshooting mit Weihnachtskontext angesagt. Das ruft geradezu nach Einsatz des Ranger-Quadra! Habe also am Abend vorher alles Equipment schon mal zusammengesucht und den Akku vom Quadra noch einmal an die Steckdose angeschlossen.
Erst die Freude: Oh, fast sofort voll! Dann der Zweifel: Das kann eigentlich nicht sein. Allein durch Selbstentladung sollte inzwischen einiges nachzuladen sein.
Und so war es dann auch: Der Akku war nicht etwa voll – sondern kaputt. Das ist ja irgendwie klar, dass sowas genau dann passiert, wenn man sie gerade benutzen will. In Wirklichkeit kommt einem das natürlich nur vor, weil man den bereits eingetretenen Defekt natürlich erst in dem Moment bemerkt. Kein Mensch setzt sich auf einen Klappstuhl neben seinen Akku und wartet, wie dieser langsam degradiert oder plötzlich ausfällt, oder?
Der Fehlerzustand ist in diesem Fall ein hochohmiger Akku. Der Innenwiderstand nimmt dabei so stark zu, dass keine größeren Ströme mehr in den Akku hinein oder heraus kommen. Oder anders ausgedrückt: Schon bei kleinen Strömen nimmt die Spannung am Akku beim Laden schnell zu und beim Entladen schnell ab. Da hilft nur eines: Ein neuer Akku muss her. Beziehungsweise in meinem Fall gleich zwei, denn ich habe einen Ersatzakku. Der hat den gleichen Zustand …
Den Ranger Quadra gab es im Ursprungszustand mit Blei-Gel-Batterien und später dann ab der „Hybrid“-Variante und noch später als ELB400 auch mit Li-Ion-Akkus. Letztere scheinen dabei klar im Vorteil: Sie sind weniger hoch, weniger schwer und geben dabei rund doppelt so viele Blitze ab. Sie haben aber auch ganz klare Nachteile in der Reparatur:
- Man bekommt neue Akkus nur original als gesamte Baugruppe von Elinchrom.
- Ein neuer Li-Ion-Akku kostet kostet direkt bei Elinchrom inklusive Versand ziemlich genau 300 € (Stand: März 2022)!
- Wer es sich traut, die Zellen selbst auszulöten und neue einzusetzen, kann sich wundern: Denn die Management-Elektronik merkt sich den „Defekt“-Status und auch mit frischen Zellen tut sich nichts mehr. Angeblich soll es im ELB400 eine Funktion geben, mit der man das Power-Management des Akkus zurücksetzen kann. Dann könnte auch die Reparatur von Zellen in bestehenden Li-Ion-Akkupacks funktionieren. Aber leider habe ich keinen ELB400, sondern „nur“ Ranger Quadra. Mit denen geht das nicht.
Also habe ich bei der Anschaffung schon gleich darauf geachtet, dass ich die alten Blei-Gel-Akkus bekomme. Alles, was man dort für eine Erneuerung der Akkus benötigt, ist die Akkuzelle an sich. Praktischerweise handelt es sich dabei um eine Standardzelle, wie sie auch für unterbrechungsfreie Stromversorgungen und Alarmanlagen genutzt wird. Genau genommen einen Panasonic LC-R123R4PG (oder kompatible). Meine habe ich bei Reichelt für gerade einmal 24,89 €/Stk bekommen.
Nachtrag (Stand September 2024): Panasonic hat die Produktion des LC-R123R4PG leider eingestellt. Weitgehend baugleiche Akkus sind aber von anderen Herstellern weiterhin zu bekommen, beispielsweise den ehemals italienischen FIAMM FG20341, den chinesischen Kung-Long WP 3.3-12 oder den japanischen YUASA NP3.2-12. In meinem inzwischen dritten Akku-Quadra-Blitz verwende ich den wirklich günstigen Kunk-Long .
Der Einbau ist dann auch denkbar einfach. Dazu braucht man:
- Einen Torx-Schraubendreher
- Den Blei-Gel-Akku 12 V 3,4 Ah
- etwas Klebeband
- etwas Schaumstoff
Dabei geht man in folgenden Schritten vor:
- Akku vom Blitzgenerator und Ladegerät entfernen
- Abziehen der Gummi-Stoßleisten am Boden des Akku-Gehäuses nach unten
- Lösen aller TORX-Schrauben auf dem Deckel des Akkus (4 Stück an den Ecken)
- Den Deckel des Akkus nach oben abziehen
- Lösen der Kabelschuhe an der Akkuzelle. Die Belegung der Kabel am Akku merken oder eben ein Foto machen.
- Alte Akkuzelle nach oben entnehmen
- Die Kontaktlaschen der alten Akkuzelle mit Klebeband abkleben, um Kurzschlüssen vorzubeugen.
- Einsetzen der neuen Akkuzelle
- Kabelschuhe auf die Kontaktlaschen der neuen Akkuzelle schieben – Achtung: Polarität beachten!
- Mit dem Klebeband die über die Kabelschuhe kleben, damit die Kontakte isoliert sind gegen irgendwelche leitfähigen Dinge, die ins Gehäuse kommen könnten (vielleicht bin ich da ein wenig paranoid).
- Mit dem Schaumstoff die Seiten polstern, so dass die Akkuzelle nicht im Metallgehäuse klappert.
- Den Deckel wieder von oben aufsetzen.
- Die TORX-Schrauben einschrauben und zärtlich festziehen. Es sind keine Radmuttern am Auto!
- Akku aufladen.
Jetzt habe ich für nicht einmal 50 € beide Akkus erneuert und seitdem kann ich den Ranger Quadra wieder draußen in der Natur benutzen.
e Akkus erneuert und seitdem kann ich den Ranger Quadra wieder draußen in der Natur benutzen.



Und das Shooting im Schlossgarten? Dafür habe ich dann doch einen Metz 58 AF-1 Digital, die Aurora Firefly und die TTL-Funkauslöser von Pixelking eingepackt.